Die Verweildauer ist die Zeit, die ein Benutzer auf deiner Website verbringt. Je höher die Verweildauer ist, desto besser schätzt Google deine Seite ein und desto höher rankt sie. Eine hohe Verweildauer hat noch weitere Vorteile: je mehr Zeit Nutzer auf deiner Seite verbringen, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie ein Produkt oder eine Dienstleistung erwerben. Eine Optimierung der Verweildauer sollte also aus SEO-Sicht ein unbedingtes Ziel deiner Webseite sein!

Watchtime

Wenn du einen Youtube-Kanal betreibst, dann nennt sich die Verweildauer dort Watchtime. Was es bei der dieser zu beachten gibt, haben wir in unserem Blogbeitrag „Watchtime bei Youtube – was ist zu beachten“ zusammengefasst.

Aber: Verweildauer ist immer relativ zum Inhalt zu betrachten. Eine Unterseite mit einem dreizeiligen Text und einem 1-minütigen Video kann keine Verweildauer von 5 Minuten haben. Das ist unrealistisch.

Absprungrate

Der Gegensatz zur Verweildauer ist die Absprungrate (sogenannte Bounce-Rate). Liegt die Verweildauer bei 25 Prozent ist die Absprungrate also bei 75 Prozent. Mit SEO-Tools wie Google Analytics lässt sich das für jede Unterseite und für jeden Tag nachvollziehen.

Das sieht dann im Back-End zum Beispiel so aus (aus einer veralteten Analytics-Version von 2007):

Bounce Rate

Bounce-Rate

Dabei ist aber zu beachten: Nicht jede Seite oder Unterseite hat genug Content, um den Nutzer lange zu halten – und das ist auch nicht immer nötig. Übersichtsseiten, die mehrere Unterseiten verknüpfen oder die Seite mit dem Kontaktformular oder dem Impressum haben von Natur aus wenig Möglichkeiten, den User zu fesseln. Und das muss dann auch nicht um jeden Preis sein.


Verweildauer überprüfen

Die Verweildauer deiner Website kannst du mit verschiedenen Tools überprüfen. Zum einen bietet Google Analytics einen guten Überblick.

Das sieht so aus:

Verweildauer Google Analytics

Analyse mit Google Analytics

 

Mobile Ansicht ermöglichen

Derzeit ist es unabdingbar für eine hohe Verweildauer, dass deine Webseite für mobile Endgeräte optimiert ist. Also für Smartphone und Tablet. Wenn sich deine Webseite nicht automatisch auf kleineren Bildschirmen anpasst, musst du unbedingt nacharbeiten. Über 50 % deiner potenziellen Besucher und/oder Kunden schließt du sonst von Anfang an aus. Das willst du nicht!

Bei WordPress, Wix oder Jimdo kannst du mit einem einfachen Klick deine Seite auf Mobilansicht anpassen. Im Zweifel frage deinen Webadministrator oder beauftrage eine SEO-Agentur mit der Optimierung.

Erwartungen erfüllen

Ist eigentlich selbstverständlich, aber oft genug werden Webseitenbetreiber dazu verführt, mit reißerischen Überschriften Sachen zu versprechen, die sie nicht halten können. Wenn sie als Staubsaugerhersteller auf ihrer Seite den 100 Euro Staubsauger als „besten Staubsaueger der Welt“ anpreisen, werden sie jeden Besucher enttäuschen, sobald er den Preis sieht. Für 100 Euro ist das nicht möglich. Aber: es könnte einer der besten Staubsauger für 100 Euro sein. Das liegt im Bereich des Möglichen. Um diese Erwartung zu erfüllen, möchte der Besucher natürlich einen Beweis. Ein positiver Testbericht von Stiftung Warentest oder ein Produktvideo, das zeigt, dass der Sauger auch wirklich gut ist. Stell dir folgende Frage: Was würde ich von meiner Webseite oder dieser oder jener Unterseite erwarten? Und dann versuche, genau diese Erwartung zu erfüllen.

 

Menüstruktur

Deine Webseite sollte übersichtlich und nachvollziehbar strukturiert sein. Benutze Keywords als deine Menüpunkte und gehe sicher, dass deine URL-Struktur möglichst genauso heißt wie dein Menüpunkt. Das ist dann sowohl für Google als auch für den Benutzer sinnvoll und nachvollziehbar.

Beispiel: Du hast eine Infoseite zum Thema Haustiere halten. Du beschäftigst dich in einem Blogbeitrag mit dem Thema Auslauf in der Ziegenhaltung. Deine URL sollte also lauten: www.haustierehalten.de/ziegenhaltung/auslauf

Dein Besucher oder potenzieller Kunde sollte zu jeder Zeit den Überblick darüber haben, wo er sich befindet und wie er von dort zu anderen Unterseiten kommt. Eine übersichtliche URL trägt zur besseren Orientierung bei.

Negativbeispiel: so sollte deine Seite nicht strukturiert sein:

imdb screenshot

Macht Vieles falsch: die Filmdatenbank imdb.

Die imdb-Hauptseite. Lange Zeit war die Internet Movie Database die beste Seite für neue und alte Filme. Doch die Hauptseite ist eine Katastrophe und viel zu vollgestopft. Die relevanten Infos, die ich als Filmliebhaber will, muss ich erstmal suchen: wo finde ich die aktuellen Filme? Am Seitenrand, ohne spezielle Hervorherbung und ohne treffende Überschrift. Stattdessen werden mir präsentiert: Trailer von Serien und Filmen, die erst in Wochen oder Monaten erscheinen und ein Interview zu Game of Thrones. Die Menüstruktur versteckt sich kleingedruckt darüber und hat Unmengen an Unterseiten. Das überfordert und wirkt total chaotisch. Ich kann nicht feststellen, was eigentlich wichtig ist. Optisch findet keinerlei Gewichtung statt. Alles steht gleichberechtigt nebeneinander und der User weiß nicht, wo er anfangen soll. So bitte nicht!

So hingegen sieht eine gute Menüstruktur aus:

tmdb screenshot

Macht Vieles richtig: die Filmdatenbank tmdb.

Wer sich zu lange schläft, wird gern mal von einem Wettbewerber überholt. Die tmdb (the movie database) zeigt, wie es besser geht. Aktuelle Serien und Kinofilme sind direkt mit ansprechenden Bildern auf der Startseite platziert. Die Menüstruktur ist knapp und sehr übersichtlich in Filme, Serien und Personen unterteilt. Direkt mittig darunter kann ich Suchbegriffe eingeben: so bleiben keine Fragen offen und ich fühle mich als User sofort gut aufgehoben.

Pagespeed

Internetnutzer sind ungeduldige Menschen. Gerade mit der Zunahme und voranschreitenden Dominanz von mobiler Internetnutzung wird die Ladegeschwindigkeit (Pagespeed) deiner Seite immer wichtiger. Wenn es mal länger dauert, springen die Leute sofort ab. Zu große Bilder und Grafiken können deine Seite langsamer machen: Komprimiere sie! Max. 25-30 kb für große Banner sollten ausreichen. Mit diesen Seo Tools kannst du prüfen, wie schnell deine Seite ist und was es für Verbesserungen vorzunehmen gilt.

Hier geht zu Pagespeed!

(Eine Einführung zum Thema Seo Tools findest du auch in unserem Blogbeitrag „Seo Tools für Einsteiger und Fortgeschrittene“.)

Videos einbetten

Pimp your Content – Verbessere deinen Inhalt, um deine Verweildauer zu erhöhen. Das erreichst du mit zusätzlichen, aber informativen Videos, die zum Thema passen. Du kannst diese natürlich selbst produzieren – oder aber extern einbetten z. B. von Youtube. Mittlerweile lassen sich Videos in allen Content-Management-System leicht einfügen, egal ob WordPress, Wix, Jimdo, Batix oder HTML. Füge aber nicht um jeden Preis ein Video ein: Unpassende Videos, die nicht in Zusammenhang mit deinem Thema stehen, durchschauen deine User schnell. Und springen dementsprechend ab.

Wer nicht weiß, wie das Einbetten bei WordPress oder anderen Blogseiten funktioniert, dem sei die offizielle Youtube-Hilfeseit zum Thema empfohlen: Videos einbetten!

Auch Grafiken und Bilder sind – wenn sie einen Mehrwert bieten und zum Thema passen – eine gute Möglichkeit, die Verweildauer zu erhöhen und peppen zudem das Gesamtbild deiner Seite auf.

Textinhalte optimieren

Damit die Leute möglichst lang auf deiner Seite bleiben, musst du sie fesseln – das geht nur mit guten Texten. Zuallererst muss das Wording zum Thema passen: deine Überschriften und Unterseiten sollten mit den relevanten Keywords versehen sein. Dasselbe gilt natürlich auch für deine Über- und Unterschriften. Lass deinen Leser nicht in der Luft hängen, sondern nimm ihn entsprechend an die Hand. Wenn du Bilder hast, füge Bildunterschriften hinzu. Hast du Videos in den Text eingebettet, dann erwähne das auch im Text. Im Sinne von: Hier kommt das Video zum Thema XY: “Video“.

Der Stil des Textes sollte zu deiner Zielgruppe passen. Lange und komplizierte Schachtelsätze gehören in Gesetztestexte und wissenschaftliche Arbeiten. Wenn deine Kunden und Nutzer aber keine Rechtsanwälte oder Universitätsprofessoren sind, dann halte dich an einen einfachen und nachvollziehbaren Stil.

Mit diesem Textanalyse-Tool von Schreiblabor kannst du überprüfen, ob dein Text einfach genug geschrieben ist, oder du dich noch von einigen überflüssigen Formulierungen verabschieden solltest.

Dein sogenannter Fleschwert gibt den Lesbarkeitsindex deines Textes an. Also, wie einfach der Leser deinen Text erfassen kann. Wenn du einen zusammenhängenden, längeren Text auf deiner Seite hast, sollte er zwischen 46-60 liegen. Das Tool hilft dir auch, unnötige Füllwörter zu erkennen und zu streichen. Die blähen deinen Text nur unnötig auf. Du schreibst für das Internet, nicht für das Feuilleton oder die umfangreiche Sonntagszeitungsreportage. Es gilt: so kurz wie möglich, so lang wie nötig. Auch du willst bei deiner Internet-Recherche nicht unnötig Zeit vergeuden mit .

Zur Info: Dieser Blogbeitrag hat einen Fleschwert von 56 und liegt damit im optimalen Bereich für Online-Blogtexte.

So, und nun ran an die Tasten und fleißig die eigenen Texte optimieren, hopp hopp!